Im Tolerave e.V. kommen verschiedenste Menschen und Gruppen zusammen, die eines verbindet: die Leidenschaft für elektronische Musik und das Ziel, Toleranz und Vielfalt in der Dresdner Clubkultur und darüber hinaus zu fördern. Bei aller Vielfalt der Beteiligten ermöglicht uns der rege Austausch untereinander, gemeinsame Interessen und Anliegen zu erarbeiten und nach außen zu vertreten. Wir sind der festen Überzeugung, dass das Mitwirken Einzelner viel bewegen kann und laden alle ein, sich an bestehenden Projekten zu beteiligen oder ihre Ideen einzubringen.
Angesichts des Erstarkens von PEGIDA Ende 2014 und des europäischen Rechtsrucks fanden sich engagierte Menschen zusammen, die sich bis heute entschieden dagegen positionieren. Die damals noch lose organisierte Initiative aus Kulturschaffenden möchte mit ihrer Arbeit das Bewusstsein für die Belange von Geflüchteten und anderen marginalisierten Gruppen stärken und nutzt dafür die inklusive Kraft der elektronischen Musik- und Subkultur. Durch die Kuration von Partys und Konzerten besteht eine besondere Möglichkeit, gemeinschaftlich Orte zu schaffen, die nach Möglichkeit für alle gleichermaßen offen sind, an denen sich Menschen unvoreingenommen begegnen und kennenlernen können. Vor diesem Hintergrund und im Schulterschluss mit Akteurinnen der sogenannten Hochkultur feierte die Initiative 2015 ihren ersten Tolerave im Festspielhaus Hellerau. Kurz darauf folgte die erste musikbegleitete Demonstration unter dem Namen Tolerade sowie die Fahrraddemonstration Toleride nach Freital.
Aus der Anfangsenergie der Gemeinschaft wuchs der Gedanke einen Verein zu gründen, welcher auch langfristig Unterstützung für gemeinnützige Initiativen, direkte Inklusion sowie Kulturförderung ermöglichen kann und so ging aus dem einst losen Bündnis, der Tolerave e.V. hervor.
Mit wachsender Struktur innerhalb des Vereins und dem stetigen Austausch mit der regionalen bis hin zur internationalen Szene ließen sich auch neue Themen und Aufgabenfelder erkennen und bearbeiten. So wird unter anderem an Konzepten für eine möglichst diskriminierungsfreie Türpolitik und Awarenessstruktur in Clubs gearbeitet. Die Kriminalisierung der Open-Air-Szene, die mangelnde öffentliche und politische Anerkennung der Rave-Kultur, das Konzept des Kulturschutzgebietes und viele weitere Themen werden vom Verein diskutiert und über die Szenegrenzen hinaus verhandelt.
In der Art und Weise der Zusammenarbeit professionalisiert sich der Tolerave e.V. über die Jahre immer weiter und versucht langfristig ein Sprachrohr für die Belange der elektronischen Musikszene Dresdens zu werden. Auch Wege in die Politik werden nicht gescheut, um die Interessen dieser (Sub)kultur zu vermitteln. So initiierte der Verein beispielsweise Anfang 2019 einen Antrag im Dresdner Stadtrat zur Abschaffung der Sperrstunde. Darüber hinaus wird viel Energie aufgebracht, um die Gemeinschaft weiter zu vernetzen und zusammen zu bringen.
Die vielfältigen Aufgaben des Tolerave e.V. werden von unzähligen ehrenamtlich Helfenden übernommen und weiter vorangetrieben. Wir freuen wir uns über alle, die bei uns mitgestalten und mitwirken möchten.