Unity in Diversity | Vielfalt vereint | Dresden

Unity in Diversity

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Jordanstr. 10
01099 Dresden

0351  / 30 917 285

unityindiversity@tolerave.de

unity in diversity – Vielfalt vereint“

Ein Projekt des Tolerave e.V., gefördert im Rahmen des Landesprogramms ‚Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz‘

1. Situationsanalyse und Zielsetzung

Fremdenfeindlichkeit und Demokratiefeindlichkeit haben nicht nur in Sachsen erschreckende Ausmaße angenommen. Ausläufer der vorurteilsbehafteten und diskriminierenden Ansichten finden zudem ihre Wege in die Freiräume und Freizeitaktivitäten junger Menschen. Dementsprechend ist auch das Nachtleben in Städten und auf dem Land betroffen. Auf Partys, Konzerten oder in Clubs kommen unterschiedlichste, vorwiegend junge Menschen auf engerem Raum zusammen. Elektronische Musikveranstaltungen sind bunt besucht und orientieren sich häufig am Ideal, für alle gleichermaßen zugänglich zu sein. Innerhalb dieser Verdichtung von Diversität kommt es aber auch zu Reibungen, Abgrenzungen und Konflikten.

Im Sinne des altbekannten und vielseitig verwendeten Konzeptes “unity in diversity”, möchte unser Projekt eine Gemeinschaft(sbildung) unterstützen, die die Verschiedenartigkeit ihrer Mitglieder als positiven Mehrwert für sich wahrnimmt.

Das Projekt “unity in diversity – Vielfalt vereint” fördert das Verständnis und die praktische Umsetzung von tolerantem und solidarischem Miteinander unter jungen Menschen im Kontext zum Nachtleben. Sowohl Akteur*innen als auch Konsumierende der nächtlichen Kulturbetriebe sollen als mündige und aufgeklärte Personen an Veranstaltungen mitwirken und teilhaben können. Antidiskriminierungs- und Awarenesskonzepte sollen sich langfristig in der gesamten Kulturlandschaft sowie im alltäglichen Umgang miteinander etablieren. Dazu bedarf es einer breiten Aufklärung, nicht nur in den Clubs und Bars, sondern auch in den Bildungs- und Jugendeinrichtungen.

2. Das Projektteam

Das Projektteam setzt sich aus drei verschieden qualifizierten Mitarbeitenden zusammen. Die Fach- und Arbeitsbereiche der Sozialpädagogik, der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Gastronomie und des Veranstaltungsmanagements spiegeln sich in den Kompetenzen des Teams wider. Zudem kann das Projekt auf die unzähligen Ehrenamtlichen des Tolerave e.V. zurückgreifen und erfreut sich dementsprechend einer breiten Unterstützung.
Das Projekt verfolgt einen peer-to-peer-Ansatz, Leute „aus der Szene“ arbeiten „für die Szene“. Ein vertrauensvolles Verhältnis sowohl zu Akteur*innen als auch zu Fans des Nachtlebens ist für uns wichtig, damit wir unsere Botschaften vermitteln und offene, ernsthafte Diskussionen anstoßen können.

3. Die Zielgruppe

Musik verbindet Menschen und wie die Veranstaltungen der elektronischen Musikszene zeigen, interessieren sich für die Clubs und Partys nicht nur junge Erwachsene. Das Projekt fokussiert zwei verschiedene Zielgruppen und versucht diese sachsenweit zu erreichen:

Mit den Workshops werden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in Jugend- und Bildungseinrichtungen adressiert (ab ca. 16 Jahren).

Die Schulungen sind konkret für (erwachsene) Akteur*innen der nächtlichen Kulturlandschaft ausgelegt. Der Fokus liegt hierbei auf Betreiber*innen von Institutionen sowie deren Personal, insbesondere in Hinblick auf Sicherheits- und Awarenesskonzepte.

Die Kontaktstelle als dritter Projektteil greift beide Zielgruppen zusammen, sodass ein Kontakt des Projektteams zu Gästen und Konsument*innen ebenso gewährleistet wird, wie der Kontakt in die nächtliche Kulturwirtschaft sowie zu dortigen Multiplikator*innen.

Workshops in Jugend- und Bildungseinrichtungen

Unsere Workshops in Jugend- und Bildungseinrichtungen beschäftigen sich mit Themen wie Antidiskriminierung, Toleranz und Demokratie sowie Vielfalt. Um einen konkreten praktischen Bezug zu gewährleisten, wird die Situation einer selbst veranstalteten Party aus verschiedenen Perspektiven nachempfunden. Dabei wird den jungen Erwachsenen verdeutlicht, welche Konflikt- und Diskriminierungsherde sich im Nachtleben ergeben können. Die erarbeiteten Erkenntnisse werden nicht zuletzt auf das alltägliche Handeln und Denken jeder/s Einzelnen übertragen. Die Konzepte zu den Workshops werden vom Projektteam erarbeitet und von spezifisch qualifizierten Referent*innen durchgeführt.

Grundsätzlich strebt das Projektteam eine interaktive Vermittlung der theoretischen Inhalte an. Es wird sowohl in offenen Diskussionsrunden, als auch in Kleingruppen eigenständig – und kreativ – gearbeitet. Zum Abschluss wird ein Überblick über bestehende Hilfsangebote, rechtliche Grundlagen und weiterführende Informationen gegeben. Zur Evaluation des Projektes werden anonymisierte Daten wie die Anzahl der Teilnehmenden (u.U. auch Geschlecht und Altersverteilung) erhoben. Nach jedem Workshop ist eine kurze Reflektion mit dem jeweils zuständigen Personal (Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen) der Institution/des Workshop-Ortes vorgesehen.

Schulungen für Akteur*innen des Nachtlebens

Bis zum Jahresende werden Schulungen zum Thema Antidiskriminierungsarbeit und zu Verfahrensmöglichkeiten bei Diskriminierungsvorfällen angeboten. Diese adressieren vor allem Akteur*innen des Nachtlebens. Insbesondere das Sicherheitspersonal nächtlich geöffneter, kultureller Einrichtungen muss geschult werden, da es eine Schlüsselposition an der Tür und im Verlauf der Veranstaltung einnimmt.

Ziel ist hierbei, dass dem professionellen Personal die Dynamiken von Diskriminierungen vermittelt und potentielle Konfliktherde aufgezeigt werden. In den Schulungen werden gemeinsam mit den Teilnehmer*innen die spezifischen Räume einer Party, eines Konzerts oder eines Festivals sowie deren jeweilige Besonderheiten ausgearbeitet. Die jeweilige Einrichtung sowie dortige Angestellte sollen unterstützt und/oder befähigt werden, eigene Konzepte für eine diskriminierungsfreie Einrichtung und eine Strategie bei Vorfällen zu entwickeln. Dazu wird allen Teilnehmenden im Anschluss eine Sammlung an Kontakten aufbereitet angeboten, an die sie sich bei Unterstützungsbedarf wenden können. Bei der Herstellung von Kontakten unterstützen wir als Projekt die Einrichtungen, partiell auch weiterführend bei der Umsetzung.

Kontaktstelle & Kurzberatung

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Belästigungen, Beleidigungen und Grenzverletzungen durch Publikum oder Personal im Nachleben für viele, oftmals marginalisierte Menschen noch immer zur Realität gehören. NO-GO! Wir stehen geschlossen zusammen gegen einen diskriminierenden Normalzustand im Nachtleben und überall! Ob Sexismus, Rassismus, Homophobie, Klassismus oder Ableismus, die Liste pauschalisierender Ablehnungskonstruktionen ist lang und Diskriminierungserfahrungen sind vielfältig. Gemeinsam haben sie, dass sie allzu oft verkannt, versteckt oder gar normalisiert werden. Manche Clubs, Bars und Kollektive bemühen sich bereits um einen möglichst diskriminierungsfreien Rahmen ihrer Kulturveranstaltungen. Andere tun das nicht und selbst die, die es tun, können ihrem Anspruch nicht immer gerecht werden. Mit der Kontaktstelle No-Go! wollen wir die Möglichkeit schaffen, Diskriminierungsvorfälle speziell im Nachtleben zu melden und zu thematisieren.

Gäste, Betreibende und Personal von Institutionen des Nachtlebens sowie anderweitig Betroffene können sich telefonisch an unsere Kontaktstelle wenden. Sollten wir persönlich nicht erreichbar sein, kann auch eine Sprachnachricht hinterlassen werden. Wir nehmen jeden Vorfall von Diskriminierung auf und bieten bei Bedarf eine Kurzberatung oder Weitervermittlung an Beratungsstellen oder Strafverfolgungsbehörden an. Die Kontaktstelle ist zudem über unsere Projekte-Mailadresse erreichbar.

Als erste Anlaufstelle wollen wir eine offene Kommunikation und Diskussion von Diskriminierungsvorfällen fördern und den Zugang zu bestehenden Hilfsangeboten erleichtern. Zu diesem Zweck arbeiten wir unter anderem mit der RAA Opferberatung Sachsen zusammen. Der “Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie Sachsen e.V.” bietet eine Onlineberatung an, die auch direkt über folgenden Link erreicht werden kann:

https://onlineberatung-raa-sachsen.beranet.info/ueber-uns.html

Weiterhin können sich natürlich alle am Projekt und dessen Angeboten Interessierte per Mail oder telefonisch an uns wenden, wenn Fragen oder Anfragen bestehen. Das Projekt verfolgt den Anspruch, nachhaltig auf die diskriminierungsfreie Ausgestaltung der elektronischen Musikkultur einzuwirken. Mit den Daten, die in der Kontaktstelle anonymisiert ausgewertet werden, wollen wir die Dunkelziffer erhellen und Konzepte entwickeln, um Diskriminierung im Nachtleben und darüber hinaus präventiv zu begegnen.

Hilf uns, NO-GO! bekannt zu machen und motiviere andere, nach einem Vorfall ein Gedächtnisprotokoll zu schreiben und es an uns zu übermitteln. Wir bemühen uns, euch die höchstmögliche Sicherheit und Diskretion zu garantieren und helfen, die Dinge zu ordnen und die richtigen Schritte zu gehen, auch wenn es strafrechtlich relevante Sachverhalte gibt. Helft mit, passt aufeinander auf und beanstandet Diskriminierung, wo sie euch begegnet!

4.Kooperationen & Querverweise

Da im Dresdner Umland und in Sachsen viele Initiativen derzeit Angebote durchführen oder installieren, die inhaltlich mit unseren Workshops zusammenpassen, ergeben sich verschiedene Kooperationspartnerschaften.
Gerade in Hinblick auf das Arbeitsmaterial stützen wir uns auf die Expertise des ADB Leipzig sowie auf die vielfältigen Ausarbeitungen der RAA Opferberatung Sachsen.
Weiterhin wird auf das vielfältige und weit verzweigte Netzwerk des Tolerave e.V. als Trägerverein zurückgegriffen und ein Austausch mit Institutionen wie dem Archiv der Jugendkulturen (Berlin), der Clubcommission Berlin oder Initiativen wie Reclaim Clubculture angeregt. Ebenso bestehen direkte, sachsen- und bundesweite Kontakte zu diversen Veranstalterinnen sowie zu Betreiberinnen von Clubs und anderen Kulturinstitutionen.

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